Akt-Fotos in der Ausstellung „Landschaften hautnah“

Nachdem ich 1993 meine erste Foto-Ausstellung hatte, wollte ich natürlich mehr. Mehr Kunst, mehr Ausstellungen, mehr Kreativität. Ich hatte damals das große Glück, das in meinem Freundeskreis Menschen waren, die Lust hatten, bei mir vor der Kamera zu stehen. Und das auch für Akt-Fotos. Das war ein großes Geschenk, weil das nicht selbstverständlich ist, dass sich Deine Freunde vor der Kamera ausziehen. Auch wenn sie ganz oft auf den Fotos nicht zu erkennen sind, war es dennoch eine große Vertrauenssache. Und das fand ich schon immer großartig. Also an der Stelle auch noch mal ganz offiziell ein riesiges Dankeschön an meine Models 😘

Landschaften

In dieser Serie hatte ich mich wieder den Formen und Objekte gewidmet. Welche Linien, welche Gebilde, was entsteht, wenn sich mehrere Körper ineinander verschlingen. Auf der Suche nach neuen Blickwinkeln und Motiven. Wie kann ich den Körper als Gestaltungselement einsetzen, weg von der klassischen Wahrnehmung und gelernten Assoziationen, hin zu neuen Gebilden und Landschaften. Hin zu schönen Formen und Bildern. Ich habe schon immer die Ästhetik des menschlichen Körpers geliebt. Durch die Anordnung und Ausschnitte entstehen neue Welten. Manchmal symmetrisch, manchmal chaotisch, aber immer friedvoll und harmonisch.

In meiner ersten Ausstellung hatte ich mit diesem Ansatz bereits angefangen und in der folgenden fortgesetzt. Damals war es mir nicht so bewusst, wie heute, dass ich auf der Suche nach etwas Schönem war, nach etwas Friedlichem. Ich war schon immer ein Harmoniemensch, dessen war ich mir damals grundsätzlich bewusst. Doch rückblickend erkenne ich nun, dass diese Sehnsucht sich auch in meinen Fotos widergespiegelt hat. Ich hatte das Bedürfnis, konnte es aber nicht so genau benennen bzw ich hatte dies unbewusst in meinen Fotos gespiegelt. Diese Erkenntnis heute ist total spanned, so lerne ich wieder etwas über mich. Schließlich ist die Kamera nicht nur ein Fenster zur Seele der Menschen vor, sondern auch hinter der Kamera.

SetUp

Die Szenerie war recht simpel aufgebaut. Damals hatte ich einen sehr großen, schwarzen Samtvorhang, welcher bei solchen Shootings gerne als Hinter-/Untergrund genommen wurde. Die Ausleuchtung bestand aus 1-2 Hensel-Blitzköpfen mit je einer quadratischen Softbox (bin mir nicht mehr ganz sicher, wie groß, aber müsste 1x1m gesehen sein).

Als Kamera hatte ich damals meine Nikon F801s und meistens habe ich für solche Aufnahmen einen Ilford HP5+ genutzt, ab und zu auch mal einen FP4. Ich mochte schon immer das weiche Korn dieser Filme, welches der menschlichen Haut immer sehr geschmeichelt hat.

30 Jahre später

Das wär‘s doch, ein Follow-Up Projekt zur der damaligen Ausstellung. Eine neue Serie an Fotos mit den gleichen Models und den gleichen Posen. Was hat sich verändert? Landschaften verändern sich, Körper verändern sich. Wie würden die Fotos heutzutage aussehen? Würde ich die gleichen Posen immer noch so wählen, oder vielleicht doch anders fotografieren? Ein Harmoniemensch bin ich immer noch, aber auch ich bin ja älter geworden. Was würde das mit mir als Fotograf machen? Wäre mega spannend, aber ich weiß zum Stand heute nicht, ob ich noch mal alle vier Models vor die Kamera bekomme…

4 Responses

    1. Hey Heike,
      danke für Deinen Kommentar und schön, von Dir zu hören/lesen. Ja, das ist schon gefühlt eine Ewigkeit her und dennoch schaue ich mir die Fotos sehr gerne an. Prägende Erlebnisse in meiner Laufbahn als Fotografin.

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