Hasselblad Masters Finalist:innen stehen fest – Einheitsbrei?

Dieses Jahr habe ich bei dem „Hasselblad Masters“ Wettbewerb mitgemacht und nun stehen die Finalist:innen, welche in die letzte Runde (Public Voting) gehen, fest. Bin ich dabei? Nein. Bin ich enttäuscht? Hmmm…

Natürlich hoffte ich darauf, bei den Finalist:innen dabei zu sein. Ist ja logisch. Aber ok, es gibt eine Menge guter Fotograf:innen und es gibt immer die subjektive Meinung der Jury, welche die ersten Selektion durchführen. Und das ich jetzt nicht dabei bin, ist kein Drama. Worüber ich aber ein wenig stolpere sind dann die Fotos der finalen Runde.

Architektur

Wenn ich mir die Fotos anschaue, welche es in die finale Runde geschafft haben, dann bin ich schon ein wenig verwundert. Drei der zehn Einreichungen haben für mich nichts mit Architektur zu tun. Ok, da ist auf dem Foto schon immer ein Gebäude mit drauf. Aber irgendwie verstehe ich das nicht als Architekturfotografie.

Darüber hinaus sind die anderen sieben doch eher die üblichen Fotos, die man schon seit Jahren in allen Wettbewerben und Portfolios von Architekturfotografen sieht. Nix neues, nix spannendes, alle samt sehr gut, aber auch sehr vorhersehbar. Nichts dabei, an dem mein Auge hängen bleibt.

Landscape

In dieser Kategorie ist es ähnlich. Immerhin sind für mich alle Einreichungen passend, aber die meisten Fotos auch schon x-mal gesehen. Die anderen Kategorieren habe ich noch nicht angeschaut. Diese beiden haben mich besonders interessiert, weil ich hier Fotos eingereicht habe (Architektur, Landschaft)

Stack Overflow

Um das noch mal ganz klar zu betonen: Ich möchte hier keinen der Fotograf:innen schlecht reden!! Das sind alles tolle Fotos, aber irgendwie bleibt nichts hängen. Woran liegt das? Gibt es vielleicht schon zu viele von diesen Fotos? Bin ich da schon so abgestumpft? Seien wir doch mal ehrlich, ein Baum im Vordergrund, dann Wasser, in dem sich irgendwas spiegelt, ein Berg oder Insel im Hintergrund und darüber dann die perfekte Milchstraße mit Millionen Sternen. Ist doch schon 1000x da gewesen. Eins schöner und perfekter als das andere.

Oder eine geschwungene Fassade trifft auf eine andere geschwungene Fassade mit einem perfekten Grauverlauf und ein wolkenverwischter Himmel in schwarz-weiß… gerade, sich wiederholende Linien eines Gebäudes werfen schatten oder irgendein Mensch läuft durchs Foto für den Größenvergleich…

Schaut mal in Instagram rein, da findet man solche Fotos ohne Ende! Ich habe mich da satt dran gesehen. Leider, weil es sind ja mega gute Fotos. Aber mich berührt das nicht mehr. Und ja, da kann ich mich an die eigene Nase fassen. Denn auch ich bin (vielleicht) einer von denen. Auch ich habe schon solche Fotos gemacht…

Wie ergeht es Euch so?

Wird es immer schwieriger? Ist es überhaupt noch möglich, besondere Fotos zu schießen? Bei Portraits wird das immer gelingen, weil es immer um die Person und deren Geschichte geht. Aber wie sieht es mit der Landschaft und Architektur aus?

2 Responses

  1. Für mich kommt es viel auf den Bezug an, eben den festgehaltenen Moment. Der kann und sollte auch kunstgerecht gestaltet sein. Dennoch hat das von mir erlebte Bild für mich ein plus.

    1. klar, Fotos zu denen man einen eigenen Bezug hat, sind immer für einen selbst besser. Da stecken die eigenen Emotionen drin, der Moment, der festgehalten wurde. Sowas ist nicht zu toppen 😉

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