Above and beyond – Für immer in meinem Herzen

Ein sehr persönlicher Blogpost

Heute vor sechs Jahren ist mein Vater gestorben. Damals hatte ich einen Blogpost geschrieben, der leider nicht mehr online ist, da ich den damaligen Blog vom Netz genommen habe. Dennoch konnte ich in der Datenbank den Text finden, was ich damals geschrieben hatte. Und diesen möchte ich heute hier nochmals veröffentlichen.

Warum? Weil mein Vater immer noch bei mir ist. Weil er mir immer noch wichtig ist. Weil ich ihn nie vergessen möchte.

Above and beyond – Für immer in meinem Herzen

Light turn the candle
I spark one for me
Let it float on the water
Right down to the sea
You draw back your curtain
A wavy goodbye
Lift up your arms
And look up to the sky
To the sky!

I’m maybe leaving
But I won’t be gone
I’ll be there when you want me
Above and beyond

(Deep Purple 2013)

Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Blogbeitrag schreiben soll, oder nicht, denn es ist ein sehr persönlicher Blogpost:

Am Samstag, den 23.08.2014 ist mein Vater gestorben.
19:24 Uhr steht später auf der Sterbeurkunde.

Es kam nicht wirklich überraschend, aber dennoch, wenn der Zeitpunkt da ist, der letzte Atemzug gemacht ist, kommt es einem doch so plötzlich vor. Mein Vater wurde im Januar mit gleich zwei verschiedenen Sorten Krebs diagnostiziert. Er hat den Kampf leider verloren, trotz aller Bemühungen. Oder gerade deswegen? Wer weiss. Ist nun auch egal, denn nun ist er weg. Einfach nicht mehr da. Auch wenn ich ganz oft das Gefühl noch habe, dass er noch da ist. Doch dann kommen die Bilder aus meinem Kopf, die Szene seines Abschieds, der letzte Atemzug, und dann wird mir wieder klar, er ist wirklich von uns gegangen.

Karl-Heinz ist nicht mein leiblicher Vater, aber er ist in unsere Familie gekommen als ich mal gerade neun Jahre alt war. Er war mein Vater, er war immer für mich da. Alle wichtigen Ereignisse im Leben hat er mit erlebt, mich begleitet, mich unterstützt.

An einem ganz wichtigen Punkt in meinem Leben stand er an meiner Seite, die Entscheidung mich als Fotograf selbstständig zu machen. Eine Entscheidung, die bis heute und für immer eine Auswirkung auf mein Leben hat.

Mal gerade mit der Ausbildung fertig wollte ich 1994 mein erstes Unternehmen als Fotograf gründen. Eine sehr mutige Entscheidung, wenn man bedenkt, dass bereits damals das Fotografen Handwerk rückläufig war. Als Jungunternehmer hatte ich damals das Gefühl, ich brauche unbedingt die gesamte Palette an Ausrüstung, angefangen von der Studioblitzanlage bis hin zur Großbildkamera. Da dieses Equipment nicht gerade günstig war, brauchte ich Startkapital, welches ich nicht hatte.

Mein Vater wollte sich zu diesem Zeitpunkt eigentlich ein neues Auto kaufen. Doch anstatt dessen hat er mir das Geld „geliehen“ für meine erste Profiausrüstung. Ein selbstloser Zug, den ich nie vergessen habe und auch nie vergessen werde. Auch wenn ich diese Geräte heute alle nicht mehr besitze, die Unterstützung, die ich von meinem Vater in dem Moment bekomme habe, werde ich für immer in meinem Herzen tragen.

Denn es ging nicht nur um das Geld, was ich als Startkapital brauchte, sondern viel mehr um das Vertrauen, was er in mich hatte, dass ich als Fotograf eine Zukunft haben werde, dass ich ihm das Wert war. Dieses Gefühl ist viel mehr Wert als alles Geld der Welt.

Und dafür danke ich Dir!

Neben all der Trauer weiss ich aber auch, Du wirst für mich da sein, in meinem Herzen – above and beyond.

PS: Titelfoto

Wer sich wundert, was das Titelfoto mit meinem Vater und dem Blogpost hier zu tun haben soll: Das ist eine der x Miniatureisenbahnen, die mein Vater als Hobby besessen hat. Als er starb, habe ich mir die kleinste ausgesucht, damit sie mich immer begleiten wird. Seit dem steht sie in diese wunderschöne Kiste, die mir Günther extra dafür angefertigt hat, und reist mit mir mit. Manche haben ein Foto am Nachttisch stehe, bei mir ist es die kleine Eisenbahn, welche neben meinem iMac-Bildschirm steht.

2 Responses

  1. Lieber Anna,

    sehr rührende Worte! Auch ich vermisse meinen Vater sehr, der vor fast 4 Jahren im Alter von 91 Jahren starb.
    Er ist mir stets präsent, auch wenn er sehr streng war. Doch konnte er auch sehr gütig sein. Trotz seines hohen Alters starb er eigentlich zu früh.

    Danke für Deine Offenheit!!

    Liebe Grüße Christoph

    1. Hallo Christoph,
      danke für Dein Kommentar. Ich glaube, es spielt nicht wirklich eine Rolle, wann der Mensch stirbt. Wenn er Dir wichtig ist, wirst Du ihn immer vermissen. Egal wie früh oder spät er gestorben ist.

      Liebe Grüße
      Anna

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